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Reifenalter: Wie viele Jahre dürfen am Auto wirklich in den Reifen stecken?

sh | stvo.de – 12.07.2018
Bildquelle (Header): © jurra8/stock.adobe.com

Selbst erfahrene Fahrzeughalter sind sich oft nicht sicher, wie lange die einzelnen Reifenarten nun tatsächlich am Wagen befahren werden können, ganz unabhängig davon ob es sich um Sommerreifen, Winterreifen oder Allwetterreifen handelt. Verwunderlich ist das nicht, denn bis auf eine Ausnahme gibt der Gesetzgeber gar keine strikten Regelungen vor.

 

Eigene Wahrnehmung und der TÜV haben maßgeblichen Einfluss

Weder der Gesetzgeber noch der ADAC geben ein striktes Maximalalter vor. Speziell der ADAC regt Fahrzeughalter aber dazu an, die Reifen regelmäßig zu ersetzen, idealerweise sollten diese ein Alter von drei Jahren nicht übersteigen. Laut den Tests des ADAC kommt es ab dem vierten Jahr bereits zu spürbarem Verschleiß, vor allem hinsichtlich der technischen Eigenschaften und des Grips. Bei gutem Wetter ist das mitunter weniger auffällig als bei schlechter Witterung, doch gerade Nässe und Glätte sind es, die den Fahrer vor besondere Anforderungen stellen.

Der TÜV sieht es im Regelfall etwas anders, hier werden meistens Reifen bemängelt, die älter als sechs oder sieben Jahre sind. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die minimale Profiltiefe von 1,6 mm, welche nicht unterschritten werden darf. Wie lange Sommerreifen oder Winterreifen halten, ist also auch maßgeblich davon abhängig, wie gefahren wird und vor allem wie oft gefahren wird. Allwetterreifen und Winterreifen sollten aber lieber früher als später getauscht werden, hier empfehlen viele Experten einen Austausch bereits ab einer Dichte von 4 mm. Bei unter 4 mm Profildichte verschlechtern sich bereits maßgeblich die Nasseigenschaften, was insbesondere bei Allwetterreifen zu einer negativen Veränderung der technischen Eigenschaften führt.

 

Gesetzgeber gibt lediglich eine Regelung vor

Die einzige Regelung, die der Gesetzgeber über die Straßenverkehrsordnung festhält, widmen sich Anhängern mit einer Zulassung auf 100 km/h. Bei diesen dürfen die Reifen ein Maximalalter von sechs Jahren nicht überschreiten, anderenfalls drohen empfindliche Bußgelder. Dieses Maximalalter gilt übrigens auch dann, wenn der Anhänger nicht so oft ausgefahren wird – entscheidend ist also der Zeitpunkt des Einkaufs der Reifen.

Wer sich unsicher ist, wie alt die Sommerreifen oder Winterreifen sind, sollte einen Blick auf den Reifen selber werfen. Die Hersteller sind verpflichtet gut sichtbar ein Produktionsdatum aufzutragen, welches sich seitlich ungefähr mittig vom Reifen befindet – meistens in einem Oval. Gekennzeichnet ist das Produktionsdatum im Regelfall über eine vierstellige Zahl, wobei die Zahl „0808“ dann beispielsweise für die achte Woche im Jahr 2008 stehen würde.

 

Individuell auf die Belastung der Reifen reagieren

Sommerreifen sind tendenziell die Art der Reifen, die am wenigsten ersetzt wird. Das liegt natürlich in erster Linie daran, dass die Belastung nicht so stark ausfällt, während im Sommer zudem kaum einmal widrige Bedingungen herrschen. Auch hier sollte man aber nicht vergessen, dass heißer Asphalt oder häufige Autobahnfahrten die Reifen schneller abnutzen können, was einen vorzeitigen Austausch notwendig macht.

Winterreifen und speziell Allwetterreifen müssen häufiger ersetzt werden, da diese sich auch unter widrigen Bedingungen bewähren sollen. Insbesondere bei Allwetterreifen ist es empfehlenswert, der Richtlinie vom ADAC zu folgen und diese spätestens nach drei bis vier Jahren zu ersetzen beziehungsweise regelmäßig die Profildicke prüfen zu lassen.