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Arten der Autofinanzierung – ein Überblick

bd | stvo.de – 19.10.2015 Bildquelle (Header): © vege – Fotolia.com

Ausgedient hat das Auto damit aber lange nicht. Immerhin besitzt dem Tagesspiegel zufolge sogar jeder dritte Berliner ein eigenes Fahrzeug – trotz eines hervorragend ausgebauten Nahverkehrssystems. Allerdings ist ein Auto eine teure Anschaffung. Abgesehen von den Kosten für den Unterhalt muss zunächst einmal der Verkaufspreis beglichen werden. Nicht jeder kann einfach das Geld dafür auf den Tisch legen. Auf der anderen Seite möchte auch nicht jeder mit einem möglichst billigen Gebrauchtwagen vorlieb nehmen oder auf Mietwagen zurückgreifen. Doch welche Möglichkeiten gibt es, ein eigenes Auto zu finanzieren? Hier stellen wir die gängigsten Methoden und ihre Vor- und Nachteile vor.
Der klassische Autokredit Natürlich haben Autokäufer die Möglichkeit, bei Ihrer Hausbank einen normalen Ratenkredit abzuschließen. Das Geld, das sie dabei erhalten, können sie meist frei verwenden, also auch für den Kauf einer neuen Geschirrspülmaschine. Wie bei anderen klassischen Ratenkrediten zahlen Kreditnehmer die Summe in einzelnen Monatsraten zurück. Dabei gilt in der Regel: Je länger die Laufzeit, desto niedriger sind die Raten. Natürlich ist die Voraussetzung für einen Kredit bei der Hausbank oder einem anderen Institut eine gute Bonität, die nachgewiesen werden muss. Wer in der Vergangenheit Rechnungen nicht bezahlt hat, hat es an dieser Stelle schwer. Im Vergleich mit anderen Formen der Autofinanzierung zeichnen den klassischen Kredit bei der Hausbank folgende Vor- und Nachteile aus:
  • Das Auto kann bar bezahlt werden. Dadurch genießen Kunden häufig beträchtliche Rabatte beim Kauf. (+)
  • Die Auswahl an verschiedenen Krediten ist hoch. (+)
  • Der Fahrzeugbrief bleibt im eigenen Besitz und muss nicht als Sicherheit hinterlegt werden. (+)
  • Die Zinsen sind oft deutlich höher als bei einem Kredit über den Händler und eine Autobank. (-)
  • Die Kreditvergabe ist an viele Voraussetzungen gekoppelt. Wer diese nicht erfüllt, bekommt den Kredit nicht oder zahlt noch einmal drauf. (-)
Wer sich für eine klassische Ratenfinanzierung über die Bank entscheidet, sollte vorab eingehend vergleichen und dabei auch die Höhe der Zinsen bei verschiedenen Laufzeiten berücksichtigen. Unter Umständen fallen diese im Vergleich mit einem Händlerkredit weniger hoch aus, als es im ersten Moment scheint. Händlerfinanzierung Auf der anderen Seite besteht die Option, einen klassischen Autokredit in Anspruch zu nehmen. Dieser wird über eine Autobank abgeschlossen, die in der Regel in Verbindung mit dem jeweiligen Händler auftritt. Das bringt die Eigenheit mit sich, dass der Händler, bei dem sie das Auto kaufen, zusätzlich als eine Art Finanzierungsberater agiert. Tipp: Mittlerweile können Autobanken wie die Volkswagenbank online sehr attraktive Konditionen bieten und damit Autofinanzierungen zur Verfügung stellen, die günstiger sind als klassische Filialbankkredite.
  • Die Zinsen sind häufig erheblich niedriger als bei einem Kredit über die Hausbank. (+)
  • Die monatlichen Raten lassen sich über eine Anzahlung reduzieren. (+)
  • Es ergeben sich mehr Möglichkeiten für Kunden mit einer schwachen Bonität, einen Kredit zu erhalten. (+)
  • Die Auswahl an Angeboten für Kreditnehmer ist geringer. (-)
  • Häufig muss der Fahrzeugbrief als Sicherheit hinterlegt werden. (-)
  • Rabatte für Barzahler kann der Kunde so nicht in Anspruch nehmen. (-)
Bei einer klassischen Händlerfinanzierung werden ebenfalls über die gesamte Laufzeit des Kredits gleichbleibende Raten bezahlt. Sie bringt folgende Vor- und Nachteile mit sich: Neben dem herkömmlichen Ratenkredit haben in den letzten Jahren alternative Formen der Finanzierung an Beliebtheit gewonnen. Dazu gehört die Drei-Wege-Finanzierung, die ebenfalls über den Händler läuft. Sie ähnelt zunächst einem herkömmlichen Kredit, indem eine Anzahlung und dann drei oder vier Jahre Monatsraten geleistet werden. Anschließend jedoch hat der Kunde die Wahl. Er kann
  1. das Auto klassisch vollständig in Raten abzahlen.
  2. den Rest der Kaufsumme in bar begleichen.
  3. den Wagen zurückgeben.
Diese Variante empfehlen Experten vor allem unentschlossenen Kunden, die die Schlussrate nach den besagten drei oder vier Jahren bezahlen können. Andernfalls kann es sein, dass höhere Zinsen anfallen. Autoleasing Die dritte Möglichkeit, sich ein eigenes Auto anzuschaffen, stellt das Leasing dar. Der Unterschied zu den bereits genannten Varianten besteht darin, dass das jeweilige Auto nicht gekauft, sondern nur gemietet wird. Das bedeutet, mit den Leasingraten wird keine Kaufsumme beglichen, sondern der Wertverlust des Autos finanziert. Diese Methode kommt vor allem für Unternehmen in Betracht, die von den folgenden Vorteilen profitieren möchten:
  • Der eigene Kreditrahmen muss nicht beansprucht werden.
  • Die Raten können Unternehmer als Kreditausgaben verbuchen.
  • Das Fahrzeug erscheint nicht in der Bilanz des Unternehmens.
Private Kunden können von diesen Vorteilen nicht profitieren. Für sie stellt ein Leasingvertrag teils ein erhebliches Risiko dar. Denn in aller Regel ist es schwer, während der vereinbarten Vertragszeit aus dem Vertrag auszusteigen – außer der Wagen wird gestohlen oder der Leasingnehmer verstirbt. Das bedeutet, dass Kunden, die ihren Job und damit ihr Einkommen verlieren, nur auf die Kulanz der Leasingbank hoffen können – meist vergeblich. Zudem sind die Raten für das Leasing insgesamt teurer als die Anschaffungskosten. Damit ist diese Finanzierungsmöglichkeit gerade für Privatpersonen wenig vielversprechend und kann leicht in der Schuldenfalle enden. Kredite nicht auf die leichte Schulter nehmen Für welche Form der Finanzierung sich Autokäufer auch entscheiden, sie sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Schließlich geht jeder Kredit mit einer langfristigen finanziellen Belastung einher. Das gilt auch für das Leasing. Besondere Vorsicht ist bei Angeboten für Schufa-freie Kredite geboten. Diese können zwar verlockend für all jene sein, die es mit der Finanzierung des eigenen Autos besonders schwer haben. Die Zinsen fallen bei solchen Angeboten jedoch häufig schwindelerregend hoch aus – auch wenn dies nicht immer gleich ersichtlich ist. Wer das Kleingedruckte liest, wird schnell mit 9 oder sogar bis zu 15 Prozent konfrontiert. Hier ist also ein genauer Blick sehr wichtig!