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Der Wechsel auf Winterreifen steht an, doch eine Frage bleibt: Winterreifen oder Kompletträder kaufen?

sh | stvo.de – 06.11.2019
Bildquelle (Header): © ThamKC/stock.adobe.com

Im Spätherbst ist wieder die Zeit, die Reifen zu wechseln. Wer im Winter mit unzureichendem Profil erwischt wird, muss mit einem saftigen Bußgeld rechnen. Wenn die Winterreifen vom letzten Jahr noch gut sind, dann heißt es, entweder selbst Hand anlegen und die Reifen tauschen oder zum Reifenservice gehen, und es dort erledigen lassen. Vor allem, wer nur einen Satz Felgen hat, ist auf den Service angewiesen, da die wenigsten Autofahrer zu Hause so gut ausgestattet sind, dass sie das selbst fachgemäß und ohne sich zu quälen ausführen können.

Reifenwechsel in der Werkstatt

Die Kosten, um Reifen oder Kompletträder in der Werkstatt wechseln zu lassen, variieren stark je nach Werkstatt. Dabei kann es Preisunterschiede von bis zu 50 Euro geben. Es lohnt sich tatsächlich, sich auch im Internet umzusehen und online die Preise zu vergleichen oder die Reifen gleich online zu bestellen. Im Internet findet man beispielsweise Anbieter wie reifendirekt.de, bei denen es einfach ist, die richtigen Reifen zu finden, entweder über die Größengabe oder über Automarke und -modell. Beim Online-Händler findet ihr Winterreifen namhafter Hersteller, wie Dunlop, Pirelli, Hankook, Continental und viele mehr. Wer nur einen Satz Felgen hat, kommt um einen Besuch in der Werkstatt allerdings nicht herum. Für diesen Fall bietet Reifendirekt mehr als 9000 Service-Partner in ganz Deutschland, die die Reifenmontage übernehmen. Es lohnt sich also durchaus, auch die Online Suche in die Überlegung mit einzubeziehen.

Kompletträder selbst montieren

Kompletträder kann jeder einfach selbst montieren. Im Fachjargon handelt es sich hier auch gar nicht um eine Reifenmontage, sondern vielmehr um ein Umstecken. Viel Werkzeug ist dafür nicht notwendig: Rangierwagenheber und Drehmomentschlüssel. Das sind die wichtigsten Schritte:

  • Das Auto vor dem Aufbocken sichern, so dass es nicht wegrollen kann.
  • Wenn der Wagen aufgebockt ist, einfach die Reifenschrauben lösen, Rad abnehmen und direkt mit Kreide draufschreiben, auf welcher Position der Reifen war. Das hilft beim nächsten Reifenwechsel.
  • Jetzt nur noch das neue Rad aufstecken, Schrauben leicht anziehen und den Wagen wieder ablassen. Nun sind nur noch die Radmuttern richtig festzuziehen.
  • Wenn alle Reifen gleichmäßig fest sind, den Reifendruck prüfen.

Moderne Autos sind häufig mit einem Reifendruckkontrollsystem ausgestattet. Wie hier der Reifenwechsel vonstattengeht, steht genau in der Bedienungsanleitung des jeweiligen Fahrzeugs.

Vor- und Nachteile von nur einem Satz Felgen

Mit dem Kauf eines Autos entstehen hohe Kosten. Ein Satz Winterräder kostet zudem gleich mehrere hundert Euro. Wer nur auf die finanzielle Seite schaut, fährt mit einem Satz Felgen und zwei Satz Reifen viel günstiger.

Auf lange Sicht lohnt es sich allerdings, zwei Satz Kompletträder zu haben. Die Kosten, die Reifen alle paar Monate montieren und demontieren zu lassen, summieren sich mit der Zeit auf. Im Moment des Kaufs sind die Reifen allein viel günstiger. Diese Ersparnis zehrt sich jedoch mit jedem Reifenwechsel auf. Außerdem besteht die Gefahr, dass die Reifen bei der Montage Schaden nehmen, denn diese beansprucht die Reifen sehr. Wer sich für Kompletträder – jeweils einen Satz für den Sommer und einen für den Winter – entscheidet, kann sich für die Winterreifen zudem eine andere Felge wählen, die sich besser für den Winter eignet.

Vor- und Nachteile von zwei Komplettradsätzen

Es hat einige Vorteile, zwei separate Radsätze zu haben. Beispielsweise ist es so möglich, im Sommer und im Winter unterschiedlich breite Reifen zu fahren. Breitere Reifen bieten im Winter mehr Grip. Die schicken Alufelgen bleiben dann für den Sommer reserviert. Im Winter könnten die Alufelgen durch das Salz auf den Straßen Schaden nehmen. Im Winter sind geeignete Stahlfelgen die bessere Wahl.

Nachteilig sind die hohen Anschaffungskosten. Das gilt besonders für Fahrer, die auch im Winter nicht auf Leichtmetallräder verzichten wollen. Je nach Hersteller und Größe kann ein Satz Kompletträder mehrere hundert oder sogar tausend Euro kosten. Das Einlagern stellt manchmal auch ein Problem dar, sodass die Angebote, die Reifen professionell in der Werkstatt oder beim Reifenhändler einzulagern, sehr hilfreich sind. Das Einlagern kostet dann natürlich zusätzlich Geld.

Ganzjahresreifen als Alternative

Mit Ganzjahresreifen ist der jährliche Reifenwechsel nicht mehr notwendig, genauso wenig wie der zweite Satz Reifen oder Felgen. Für viele Autofahrer, die sich für die Allwetter-Version entscheiden, sind geringere Kosten und weniger Arbeitsaufwand die wesentlichen Argumente. Ein weiteres Argument für Ganzjahresreifen sind die Wetterbedingungen in Deutschland. In weiten Teilen des Landes gibt es keinen echten Winter mehr, es fällt kaum noch Schnee. Die Straßenverhältnisse machen Winterreifen entbehrlich. Das gilt wohlgemerkt nicht für alle Regionen in Deutschland. Der Bundesverband Reifenhandel und Vulkanisierhandwerk e.V. hat ebenfalls das Für und Wider von Allwetterreifen abgewogen.

Darüber hinaus gibt es auch immer mehr Allrounder, die in verschiedenen Tests sehr gut abschneiden – sogar im Vergleich zu Winterreifen. Die Bremswege sind auch auf Eis und Schnee kurz, nicht nur auf trockener Fahrbahn. Doch sie sind laut Reifenspezialisten immer noch ein Kompromiss. Wer in Regionen unterwegs, in denen es im Winter richtig kalt wird und viel Schnee fällt, für den kommt diese Alternative nicht infrage.

Ganzjahresreifen müssen hohe Anforderungen erfüllen

Die Anforderungen an Allwetterreifen sind hoch. Sie müssen bei hohen Temperaturen ebenso gut funktionieren wie bei Minusgraden. Sie sind aus einer weicheren Gummimischung hergestellt, um Grip bei Minusgraden zu gewährleisten. Bei hohen Temperaturen, beispielsweise eine Urlaubsreise unter hochsommerlichen Bedingungen, müssen die Reifen ebenfalls gut funktionieren. Das Material wird dabei stark strapaziert, was beispielsweise einen höheren Abrieb zur Folge hat. Bei Tests verschiedener Automobilclubs hat sich gezeigt, dass Ganzjahresreifen unter gleichen Bedingungen wie ein Sommerreifen einen längeren Bremsweg haben. Das legt den Schluss nahe, dass Allwetterreifen nicht für jeden Autofahrer die richtige Alternative sind.

Wer viel in der Stadt unterwegs ist, braucht nicht unbedingt Winterreifen. Dort kommen die Ganzjahresreifen gut mit jedem Wetter zurecht. Wer weder einen Skiurlaub noch einen Sommerurlaub mit dem Auto plant, nur wenige Kilometer im Jahr fährt, den Zweitwagen bereifen muss oder eine Klein- oder Kompaktwagen fährt, der relativ gering motorisiert ist, kann bedenkenlos auf diese Alternative zurückgreifen. Alle anderen sollten sich nach wie vor die Frage stellen, ob ihnen ein Satz Felgen ausreicht.