Blaue Plakette – ein Horror für Diesel-Fahrzeuge
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ms | stvo.de – 21.07.2015
Sollen die Umweltzonen in den Innenstädten bald verschärft werden? Die EU-Kommission macht Druck weil die Stickstoffdioxid-Belastung in den Städten nicht genügend reduziert wurde und schlägt sogar ein gänzliches Verbot von Dieselfahrzeugen, in bestimmten Zonen vor. Als Gegenmaßnahme, kommt jedoch eher die blaue Plakette in Frage.
Wie auch bei der grünen Plakette, sollen Fahrzeuge mit noch geringerer Luftverschmutzung die blaue bekommen, sodass sie in die für andere Fahrzeuge gesperrten Zonen kommen. Davon sind vor allem Dieselfahrzeuge betroffen, da diese mehr Stickstoffdioxid (NO2) ausstoßen. Otto-Fahrzeuge bekommen die blaue Plakette bereits mit dem Abgasstandart Euro 3 bzw. Euro III (Lkw und Busse). Fahrzeuge mit Dieselmotoren hingegen bekommen die Plakette ab Euro 6/VI, da erst bei dem sechsten Abgasstandart die NO2-Emissionen ausreichend gesenkt werden.
Dazu kommt noch, dass die Emissionen in Zukunft im Realbetrieb gemessen werden. Ab 2017 sollen die Luftschadstoffemissionen mit Hilfe von tragbaren Messsystemen, unter realen Bedingungen auf der Straße, direkt am Auspuff gemessen werden. Bisherige Versuche zeigen, dass die realen Messwerte, zum Teil weit über den auf Rollprüfständen gemessenen liegen. Es könnte also, wie bei der Einführung der grünen Plakette, wieder bei vielen Autofahrern zum Kauf eines neuen Fahrzeugs kommen. Davon könnte wenigstens die Elektroauto-Branche profitieren.