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Die Gegenwart und Zukunft des Fahrens

bd | stvo.de – 13.11.2015 Bildquelle: © Stefan Körber – fotolia.com Vor dem Hintergrund der zunehmenden Erderwärmung geraten unter anderem auch die Autofahrer immer wieder in den Fokus der Klimaschutzaktivisten. Um den Ausstoß von Treibhausgasen, insbesondere von Kohlendioxid (C02) und anderen klimaschädlichen Stoffen zu reduzieren, gewinnen klimaschonende Fahrzeugantriebe zunehmend an Bedeutung. Den endgültigen Durchbruch kann aber noch keine der alternativen Antriebstechnologien für sich verbuchen. Im Folgenden werden konventionelle und innovative Antriebstechnologien hinsichtlich ihrer Vorteile sowie Nachteile und Risiken miteinander verglichen.
  1) Verbrennungsmotoren – Die am häufigsten verwendete Antriebsart   a) Benziner – Eine nicht endende Erfolgsgeschichte? i) Vorteile eines Ottomotors Unter allen am Markt verfügbaren Antriebstechnologien verkaufen sich die klassischen Verbrennungsmotoren nach wie vor am besten. Es lässt sich festhalten, dass im Bereich Antriebstechnologien auch bei konventionellen Verbrennungsmotoren seit Jahren große Fortschritte erzielt werden. Besonders beim Kraftstoffverbrauch werden heutzutage im Vergleich zu den letzten fünf bis zehn Jahren positive Werte erzielt, zudem ist der Käufer auch mit der Auswahl der Hubraumgröße, der Leistung des Motors und der Fahrweise mit im Boot. Des Weiteren weisen Verbrennungsmotoren im Vergleich zu alternativen Antrieben noch die (deutlich) größere Reichweite auf, dies stellt eine größere Sicherheit etwa gegenüber einem reinen Elektroauto dar.   ii) Nachteile und Risiken eines Ottomotors Im Vergleich zu allen anderen Antriebsarten sind die Schadstoffwerte beim Ottomotor am größten. Da die Berechnung der Kfz-Steuer hierzulande bei Neuwagen seit einigen Jahren unter anderem auch von der Höhe des Kraftstoffverbrauchs abhängt, werden Halter von Neufahrzeuge, die mehr CO2 ausstoßen, finanziell stärker belastet. Hinzu kommt, dass die Wartungs- und Reparaturkosten bei einem Ottomotor höher als bei alternativen Antrieben sind.   b) Dieselfahrzeuge – Hoher Komfort beim Fahren, niedriger Kraftstoffverbrauch i) Vorteile eines Dieselmotors Fahrzeuge mit einem Dieselantrieb weisen im Vergleich zu Benzinern bei gleicher Leistung einen niedrigeren Kraftstoffverbrauch auf, zudem erzielen sie einen besseren Wirkungsgrad und emittieren weniger CO2 als Benziner. Der sparsamere Antrieb wirkt sich dabei nicht negativ auf die Dynamik beim Fahren aus. Bei gleicher Hubraumausstattung verfügt ein Dieselfahrzeug über ein höheres Drehmoment als ein Benziner, dies macht sich insbesondere beim Beschleunigen bemerkbar. Einige Automobilhersteller bieten Fahrzeuge mit einer kombinierbaren Technologie an, der Motor kann in diesem Fall sowohl Erdgas als auch herkömmlichen Kraftstoff verbrennen und in Leistung umsetzen. Diese Technologie kombiniert hierbei die kostengünstigere und umweltfreundlichere Betankung mit Erdgas, die Zufuhr von Benzin ermöglicht eine längere Reichweite.   ii) Nachteile eines Dieselmotors Auf der einen Seite ist ein Dieselfahrzeug im Vergleich zu einem Benziner in den meisten Fällen in der Anschaffung teurer. Auf der anderen Seite stehen den höheren Anschaffungspreisen der nach wie vor günstigere Kraftstoffpreis für Diesel sowie der niedrigere Kraftstoffverbrauch gegenüber, dieser macht sich jedoch vor allem auf langen Strecken bemerkbar. Da ein Diesel auf Kurzstrecken nicht so schnell warm wird wie ein Benziner, kann sich dies jedoch negativ auf den Kraftstoffverbrauch auswirken.   Fazit Unabhängig vom jüngsten Skandal um manipulierte Abgaswerte beim deutschen Automobilhersteller Volkswagen sind emissionsarme Verbrennungsmotoren weiterhin eine Schlüsseltechnik, um die Kohlendioxidemissionen im Verkehr dauerhaft senken zu können. Es handelt sich bei den konventionellen Antrieben jedoch um keine Zukunftstechnologie, die Potenziale werden früher oder später vollständig ausgereizt sein.   2) Alternative Autoantriebe – Die verschiedenen Typen von Elektroautos   a) Elektroautos mit Hybridantrieb i) Vorteile dieser Antriebstechnik Bei einem Hybridantrieb kommen zwei verschiedene Antriebsarten zum Einsatz. Hybridantriebe, die Benzin- und Elektromotoren koppeln, stehen bei den weltweit führenden Automobilherstellern hoch im Kurs, diese Technologie hat die Marktreife längst erreicht. Es ist zwischen verschiedenen Formen zu unterscheiden: Bei einem Mildhybrid unterstützt ein Elektromotor den Verbrennungsmotor beim Beschleunigen, ein Vollhybrid nutzt ausschließlich einen Elektromotor. Des Weiteren gibt es Plug-in-Hybride, diese verfügen sowohl über einen Elektro- als auch über einen herkömmlichen Verbrennungsmotor. Durch die kombinierte Technologie werden bei einem Hybridantrieb-Fahrzeug grundsätzlich weniger C02 und andere klimaschädliche Stoffe ausgestoßen als bei einem Fahrzeug mit einem reinen Verbrennungsmotor. Darüber hinaus sind die Hybriden geräuschärmer. Autofahrer schätzen an dieser Antriebstechnologie, dass sie kurze Strecken abgasfrei und somit umweltfreundlich zurücklegen können, auf längeren Strecken verfügen sie über die Reichweite eines klassischen Verbrennungsmotors. Das Center of Automotive Management (CAM) aus Bergisch Gladbach hat in einer Studie die 100 besten Innovationen der Automobil-Branche der vergangenen zehn Jahre (2005-2015) gekürt. Laut der Studie gehören die deutschen Automobilhersteller zwar zu den innovativsten Unternehmen der Branche, im Bereich der alternativen Antriebstechnologien gebe es jedoch noch (teilweise deutlichen) Nachholbedarf.   ii) Nachteile und Risiken dieser Antriebstechnik Kritiker bemängeln, dass es sich bei einem Hybrid-Fahrzeug um ein Elektroauto mit einem überflüssigen Verbrennungsmotor handelt. Durch die Lademöglichkeit an jeder herkömmlichen Steckdose führt der zusätzliche Motor demnach nur zu einer unnötigen Gewichtzunahme. Hinzu kommt die teilweise lange Ladezeit des Akkus, der im Vergleich zu einem reinen Elektroauto relativ schnell leer ist. Da beim Plug-in-Hybrid in erster Linie die kurzen Wege, die besonders viel Kraftstoff verbrauchen und demnach viel Emissionen verursachen, mit dem Elektromotor zurückgelegt werden sollen, wird die schwache Akkuleistung aufgrund der vergleichsweise hohen Reichweite in Kauf genommen.   b) Elektroautos mit reinem Elektroantrieb i) Vorteile dieser Antriebstechnik Die Bundesregierung hat das Ziel ausgegeben, dass bis zum Jahr 2020 eine Million Elektroautos (E-Autos) hierzulande auf den Straßen fahren sollen. Derzeit ist Deutschland von diesem Ziel jedoch noch weit entfernt, zudem gibt es immer mehr Zweifel an der Erreichbarkeit dieses hohen Zieles, wie Udo Lambrecht, Leiter des Fachbereichs Verkehr und Umwelt am Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (Ifeu), in diesem Interview erläutert. Dabei weisen Elektroautos eine Reihe von Vorteilen auf, die das Verbraucher- und Vergleichsportal Verivox in einem Beitrag erläutert. Darüber hinaus sind unter dem angegebenen Link die unterschiedlichen Typen von Elektroautos aufgeführt. Zum einen handelt es sich danach um eine umweltfreundliche Antriebstechnik, beim Fahren werden keine Abgase und somit keine klimaschädlichen Emissionen ausgestoßen. Zum anderen sind die strombetriebenen Fahrzeuge in Relation zu einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor deutlich geräuschärmer. Ein Elektroauto beschleunigt nahezu lautlos, es treten keine lauten Auspuffgeräusche auf, zudem liegt kein Benzin- oder Dieselgeruch in der Luft. Darüber hinaus fallen bei einem Elektrofahrzeug geringere Betriebskosten an. Zum einen kommt es bei einem Elektromotor zu einem deutlich geringeren Verschleiß, zum anderen entfällt beim Stromfahrzeug der Ölwechsel. Generell sind Elektromotoren weniger wartungsintensiv als konventionelle Motoren. Geht der Fahrzeugbesitzer mit der Technik entsprechend der Vorgaben um, ist ein Aufsuchen einer Werkstatt über einen längeren Zeitraum nicht erforderlich. Ein Grund hierfür ist die schonende Bremstechnik: Im Vergleich zu einem Fahrzeug mit konventionellen Antrieb muss seltener die Fußbremse betätigt werden. Bei einem Elektromotor lässt sich die Geschwindigkeit über die sogenannte Rekuparation verzögern. Dadurch werden die Bremsbeläge und Bremsscheiben während des Betriebes deutlich entlastet.
Der Begriff Rekuparation bezeichnet Verfahren zur Rückgewinnung von Energien (Wärme, elektrische Energie), die sonst ungenutzt bleiben würden. Im Falle von Hybrid-Fahrzeugen ist unter Rekuparation der folgende Prozess zu verstehen: Beim Bremsen fungiert der Elektromotor als Generator, auf diese Weise wird elektrische Energie erzeugt. Ein Teil dieser erzeugten Energie wird in der Fahrzeugbatterie gespeichert.
In finanzieller Hinsicht fallen bei einem Elektroauto derzeit weniger Steuern an und auch die Versicherungsbeiträge sind niedriger. Eine staatliche Prämie als Anreiz zum Kauf eines Elektroautos wird immer wieder gefordert und steht nach wie vor zur Diskussion. Zudem soll es weitere Kaufanreize für Elektroautos geben, z.B. kostenfreie Parkplätze oder die Nutzung von Busspuren. Der Deutsche Bundestag hat im März 2015 mit einem Gesetz die rechtliche Grundlage hierfür geschaffen, die tatsächliche Umsetzung der Privilegien für Fahrer von Elektroautos liegt jedoch bei den Städten und Kommunen.   ii) Nachteile und Risiken dieser Antriebstechnik Den aufgezeigten Vorteilen steht eine Reihe von Nachteilen, Risiken und Hindernissen gegenüber, die die Anschaffung eines reinen Elektroautos im Moment noch wenig attraktiv machen. Hoher Anschaffungspreis Die reinen E-Autos sind deutlich teurer als ihre Pendants mit Verbrennungsmotor. Ein Beispiel: Der Golf von Volkswagen mit Elektroantrieb kostet in der Basisausstattung rund 35.000 Euro. Ein Golf mit vergleichbarer Ausstattung mit Verbrennungsmotor ist ab etwa 24.000 Euro zu haben. Einer aktuellen Studie der P3-Group zufolge sollen Elektrofahrzeuge ab dem Jahr 2018 beim Anschaffungspreis wettbewerbsfähig werden, je nach technologischem Fortschritt sogar im Vorteil sein. Grundlage für die Prognosen des Ingenieurbüros sind die bislang erzielten sowie die erwarteten Fortschritte bei der Batterietechnologie.   Nachteile bei der Reichweite Im Vergleich zum Verbrennungsmotor sowie zur Hybrid-Antriebstechnik ist die Reichweite eines Elektroautos weiterhin (deutlich) geringer. Ohne Aufladen hat ein reines Stromfahrzeug je nach Hersteller durchschnittlich eine Reichweite von rund 150 Kilometern. Wird die Geschwindigkeit reduziert, erhöht dies einerseits die Reichweite, andererseits führt dies zu einer längeren Fahrtzeit. Nach Angaben des Bundesverbands eMobilität e.V. (BEM) werden die kommenden Fahrzeuggenerationen hier deutliche Verbesserungen erzielen. Grundlage hierfür sei der große technologische Fortschritt bei der Entwicklung der Fahrzeugbatterien. In den nächsten Jahren sollen deutlich bessere Werte den Kauf ankurbeln, in Fachkreisen spricht man von 250 bis 300 Kilometer Reichweite, im Premium-Segment sind bis zu 400 km im Gespräch.   Unterschiedliche Ladegeschwindigkeiten Die überwiegende Mehrheit der Besitzer von Elektroautos lädt ihr Fahrzeug am heimischen Stellplatz auf. Wie schnell der Ladevorgang vorangeht, hängt von der Ladetechnik des jeweiligen Fahrzeugs ab. Hierbei gibt es deutliche Unterschiede bis der Speicher wieder voll ist – die Ladezeiten reichen je nach Fahrzeugmodell von einer Stunde bis hin zu acht bis zehn Stunden. Lange Ladezeiten schränken den Alltagsgebrauch der E-Autos stark ein. Die Ladeleistung, angegeben in Kilowatt (kW) ist der entscheidende Wert beim Vergleich der Ladezeit. Voraussetzung für die zu erzielende Ladeleistung ist in vielen Fällen jedoch die Anschaffung eines speziellen Geräts mit integrierter Softwaresteuerung. An der normalen Haushaltssteckdose dauert das Aufladen noch einmal deutlich länger. Hinzu kommt, dass einige E-Autos mit reinem Batterieantrieb die komplette Ladeleistung des Haushaltsanschlusses sowie an der Mehrheit der öffentlichen Stromsäulen – in der Regel 22 kW – nicht abrufen können. Eine höhere Ladeleistung sei in vielen Fällen nur realisierbar, wenn der Fahrzeugbesitzer bereit ist, einen Aufpreis bei der Anschaffung des Fahrzeugs zu bezahlen.   Ausbau der öffentlichen Lade-Infrastruktur erforderlich Ein weiterer Grund für die geringe Zahl an Elektroautos ist die ausbaufähige Infrastruktur. Insbesondere in ländlichen Regionen fehlt es an den Ladestationen („Stromtankstellen“). Die Nationale Plattform Elektromobilität gibt in ihrem Fortschrittsbericht 2014 an, dass Mitte des Jahres 2014 deutschlandweit rund 4.800 öffentlich zugängliche Ladepunkte an 2400 Standorten vorhanden waren. Mit diesem Zahlen liege die Bundesrepublik im internationalen Vergleich im Mittelfeld. Zum Vergleich: Nach Angaben des ADAC liegt die Zahl der herkömmlichen Tankstellen im Jahr 2015 bei 14.209.   Fazit Die aktuellen Elektroautos sind mit Ausnahme der Plug-in-Hybridtechnik noch nicht für den Massenmarkt geeignet. Viele Käufer führen entweder ihre Begeisterung für die Fahrzeugtechnik und/oder den Klimaschutz als wesentliche Kaufgründe an. In den nächsten Jahren wird entscheidend sein, ob sich das aktuell nach wie vor eher ungünstige Verhältnis von Anschaffungspreis und Praxistauglichkeit ändern wird und somit Elektroautos nicht nur für Unternehmen und Flottenbetreiber, sondern auch für die privaten Verbraucher zunehmend attraktiver werden.   c) Elektroautos mit Brennstoffzellenantrieb i) Vorteile dieser Antriebstechnik In technischer Hinsicht handelt es sich bei einem Brennstoffzellenauto um ein Fahrzeug mit einem Elektromotor. Durch die chemische Reaktion von Wasserstoff mit dem Sauerstoff der Luft wird Strom in der Brennstoffzelle produziert. Elektromotoren, die mit dieser Technik angetrieben werden, haben eine deutlich höhere Reichweite als ein Fahrzeug mit reinem Elektroantrieb, zudem ist kein stundenlanges Aufladen erforderlich. Darüber hinaus sind Brennstoffzellenautos emissionsfrei und geräuscharm im Betrieb. Wie bei den Elektroautos sind die ostasiatischen Automobilhersteller beim Brennstoffzellenantrieb führend. Während sich Nissan auf Elektroautos konzentriert, haben Toyota und Honda auf der diesjährigen Tokyo Motor Show ihren neuen Modelle vorgestellt, die kleinere Motoren sowie leistungsfähigere Antriebe aufweisen und dabei noch etwas günstiger im Anschaffungspreis sind. Hintergrund dieser Entwicklung sei die staatliche Förderung alternativer Antriebe in Japan. Die Regierung subventioniere sowohl den Ausbau der Infrastruktur für Elektro- als auch für Brennstoffzellenautos.   ii) Nachteile und Risiken dieser Antriebstechnik In Relation zu den anderen erläuterten innovativen Antriebsarten sind die Rahmenbedingungen für den Wasserstoff-Antrieb am kompliziertesten. Automobilexperten stufen die Marktchancen für die Brennstoffzellentechnik als sehr gering ein, in diesem Jahrzehnt wird die Technik nicht mehr serienreif werden. Ein weiterer Grund hierfür ist, dass die Herstellung von reinem Wasserstoff ein energieintensiver Prozess ist. Dieser muss unter hohem Energieeinsatz aus der chemischen Verbindung H²0 oder aus den Kohlenwasserstoffen herausgelöst werden. Trotz des beschriebenen hohen Wirkungsgrads ist die Energiebilanz einer Brennstoffzelle sehr negativ. Nicht einmal die Hälfte der eingesetzten Energie kann genutzt werden.   Fazit Brennstoffzellenautos weisen gegenüber Elektroautos im Durchschnitt geringere Ladezeiten sowie eine deutlich höhere Reichweite auf. Gemein ist vielen Modellen dieser beiden alternativen Antriebstechnologien der hohe Anschaffungspreis. Wasserstoff gilt als Treibstoff der Zukunft, doch bis zum Durchbruch dieser alternativen Antriebstechnik wird noch einige Zeit vergehen.   3) Alternative Autoantriebe – Erdgas und Ethanol   a) Erdgas-Antrieb – Gelingt der vollständige Durchbruch am Markt? i) Vorteile dieser Antriebstechnik Trotz des anhaltend niedrigen Benzinpreises kann sich der Umstieg auf ein Auto mit Erdgas-Antrieb rentieren. Dies ist auch politisch gewollt, nach dem Willen der Europäischen Kommission soll bis 2020 jedes zehnte Fahrzeug in Europa mit Erdgas betrieben werden. Erdgasfahrzeuge werden häufig mit Autogasfahrzeugen gleichgesetzt, dies ist jedoch ein Irrtum. Während Autogasfahrzeuge mit Flüssiggas (Liquefied Petroleum Gas, LPG) betrieben werden, benötigen Erdgasfahrzeuge zum Fahren komprimiertes Erdgas (Compressed Natural Gas, CNG), das bei der Zufuhr nach wie vor gasförmig ist. CNG ist der Fachausdruck für Erdgas, ein brennbares Naturgas, das in unterirdischen Lagerstätten vorzufinden ist. Obwohl es sich genau wie Erdöl um einen fossilen Brennstoff handelt, ist Erdgas im Gegensatz zu Benzin und Diesel deutlich umweltschonender. Bei einem Fahrzeug mit Erdgas-Antrieb ist zwischen der bivalenten und der monovalenten Form zu unterscheiden. Bei der bivalenten Variante ist neben dem Erdgastank ein zusätzlicher Benzintank eingebaut, dies erhöht die Reichweite beim Fahren. Monovalente Fahrzeuge besitzen lediglich den Erdgastank, weisen dafür aber eine bessere Klimabilanz auf.   ii) Nachteile und Risiken dieser Antriebstechnik Wer sein Fahrzeug mit CNG betanken möchte, muss nicht zwangsläufig bis zum Kauf des nächsten Wagens warten. Jedes Fahrzeug mit einem konventionellen Ottomotor lässt sich technisch umrüsten, dieser Vorgang kostet je nach Fahrzeugtyp etwa zwischen 3000 und 4500 Euro. Hierbei müssen einige Schläuche und Ventile modifiziert oder getauscht werden, zudem ist der Einbau eines Tanks erforderlich. Letzteres erfolgt in der Regel im Kofferraum und hat einen Verlust des Ladevolumens zur Folge. Vor dem Umrüsten sollte sichergestellt sein, dass sich der Umbau aufgrund der erzielten Ersparnisse rentiert. Die Höhe der Ersparnisse hängt zum einen vom Fahrzeugtyp, zum anderen vom Kraftstoffverbrauch ab. Ein weiterer Aspekt, den es vor dem Kauf eines Autos mit Erdgasantrieb bzw. vor dem Umrüsten zu beachten gilt, ist die nach wie vor geringe, jedoch steigende Verbreitung von Erdgas-Tankstellen. Derzeit sind deutschlandweit rund 1000 dieser Tankstellen vorhanden.   Fazit Fahrzeuge mit Erdgasantrieb werden bis 2018 steuerlich subventioniert. Je nach Fahrzeugtyp kann sich die Anschaffung bzw. der Umbau rentieren. Der größte Nachteil ist sicherlich die ausbaufähige Infrastruktur. Die Vor- und Nachteile des Erdgas-Antriebs sind an dieser Stelle ausführlicher dargestellt.   b) Flex-Fuel – Fahren mit Alkohol im Tank i) Vorteile dieser Antriebstechnik Grundsätzlich ist Ethanol als Benzingemisch für den Gebrauch in Motoren geeignet, im Rennsport beispielsweise kommt Bio-Kraftstoff seit vielen Jahren zum Einsatz. Welchen Nutzen dieser alternative Kraftstoff haben könnte, testet die Hochschule Coburg derzeit in einem groß angelegten Versuch, bei dem es um die Weiterentwicklung des Dieselkraftstoffs „R33“ geht. Seit Mitte 2013 sind laut dieser Webseite 280 Fahrzeuge (Pkw und Busse) mit dem Dieselkraftstoff mit einem regenerativen Anteil in Höhe von 33 Prozent unterwegs. Neben den sieben Prozent Bio-Sprit wie bei herkömmlichem Diesel ist bei den Testfahrzeugen zusätzlich noch ein Viertel mit Wasserstoff behandeltes Pflanzenöl beigemischt. Bei Biokraftstollen lauten die Alternativen zu herkömmlichen Kraftstoffen Rapsmethylester (RME, auch als Biodiesel bekannt) sowie Bioethanol, das aus Nutzpflanzen wie Raps, Mais und Weizen gewonnen wird. Unterstützer und Befürworter des Biosprits argumentieren, dass durch den Einsatz im großen Umfang Treibhausgase eingespart werden können. Hintergrund ist die Vorgabe der Europäischen Union (EU), dass bis zum Jahr 2020 ein Zehntel des Energieverbrauchs im Verkehrsbereich aus regenerativen Quellen stammen soll. In der sogenannten Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung ist festgelegt, dass mit nachhaltigen Biokraftstoffen in der gesamten Herstellungs- und Lieferkette im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen zunächst 35 Prozent und im zweiten Schritt 50 Prozent (ab 2017) Treibhausgase eingespart werden müssen. Dabei werden Biokraftstoffe nur dann als nachhaltig angesehen, die bestimmte Anforderungen hinsichtlich Umweltschutz und nachhaltiger Landwirtschaft erfüllen. Im Zuge der Einführung des Bio-Kraftstoffs E10 hat sich in diesem Zusammenhang eine Debatte entfacht, die von Missverständnissen und Intransparenz geprägt ist, wie im Folgenden aufgezeigt ist.   ii) Nachteile und Risiken dieser Antriebstechnik Anfang 2011 wurde die Einführung des Biokraftstoffs E10 durch die Politik beschlossen. Der Biosprit E10, dem zehn Prozent Ethanol aus Agrarprodukten beigemischt werden, ist bis heute bei einigen Wissenschaftlern und Umweltorganisationen umstritten, die Akzeptanz in der Bevölkerung ist so gut wie nicht mehr vorhanden. Die Gründe für die weit verbreitete Skepsis sind vielfältig, wie in diesem Artikel ausführlich erläutert ist. Fahrzeughersteller und Automobilverbände warnten vor der Zufuhr von E10, da der Biosprit angeblich die Motoren schädige. Bislang gibt es keine gesicherten Erkenntnisse darüber, dass die Zufuhr von E10 tatsächlich schädlich für Motor und Getriebe ist. Die Debatte hat indes dazu geführt, dass der Bio-Kraftstoff im täglichen Leben der meisten Verbraucher in Deutschland kaum eine Rolle spielt. Trotz eines Preisvorteils von E10 von etwa zwei Cent pro Liter gegenüber herkömmlichem Superbenzin, das einen Ethanolanteil von fünf Prozent aufweist. Aufgrund des anhaltend niedrigeren Ölpreises hat sich der Preisvorteil seit der Einführung von E10 nahezu halbiert. Grund hierfür ist auch der gestiegene Preis von Ethanol, durch den fehlenden ökonomischen Anreiz wird der Bio-Kraftstoff in der Gunst der Autofahrer nicht steigen. Ein weiterer Kritikpunkt ist die angeblich fehlende Nachhaltigkeit bei der Produktion von Bio-Kraftstoffen: Umwelt- und Verbraucherschützern argumentieren in diesem Zusammenhang mit der Rodung von Ackerflächen, die für den Anbau von Grundnahrungsmitteln wegfallen würden. Die EU hat auf diese Kritik reagiert, das EU-Parlament hat im April dieses Jahres eine Herabsenkung des Biosprit-Anteils von zehn auf sieben Prozent beschlossen. Es gelte zwar weiterhin das oben angeführte Ziel, in den nächsten Jahren zehn Prozent des Energieverbrauchs im Verkehrsbereich über Bio-Kraftstoffe zu decken. Der Anteil von Bio-Sprit der ersten Generation (z.B. Mai, Raps) wird dabei jedoch auf sieben Prozent begrenzt.   Fazit Auch vier Jahre nach der Einführung von E10 hat sich in der grundsätzlichen Diskussion über die Klimabilanz und Nachhaltigkeit des Bio-Kraftstoffs nichts Wesentliches bewegt. Die Fronten zwischen Befürwortern und Gegnern sind nach wie vor verhärtet. Beide Seiten setzen auf die nächste und die übernächste Generation von Biokraftstoffen, diese neuen Benzingemische sind jedoch noch nicht in der Größenordnung verfügbar, um flächendeckend im Straßenverkehr eingesetzt zu werden.   4) Fazit – Welcher Antriebstechnik gehört die Zukunft? Diese Frage lässt sich nicht eindeutig beantworten: Zum einen setzen die Fahrzeughersteller unterschiedliche Schwerpunkte, zum anderen sind deutliche Unterschiede hinsichtlich der staatlichen Förderung der alternativen Antriebstechnologien festzustellen. Alternativen zu herkömmlichen Otto- und Dieselmotoren gibt es viele, doch auch bei den konventionellen Antriebstechnologien ist das Innovationspotenzial noch nicht ausgeschöpft. Welche Technik sich letztlich durchsetzen wird, ist aktuell noch nicht absehbar.